Cry of Hearts: Bilder von aus der Ukraine geflüchteten Kindern

Ausstellung: 12. September bis 30. November 2023

Stell Dir vor, Du bist Kind. Du gehst ins Bett und denkst an eine angekündigte Mathearbeit. Als Du am nächsten Tag viel zu früh aufwachst, spürst Du, dass etwas anders ist. Deine Eltern reden aufgeregt miteinander, Radio und Fernsehen sind gleichzeitig und noch vor dem Frühstück an. Niemand macht Anstalten, den Tisch zu decken, zur Arbeit zu gehen oder Dich in die Schule zu bringen.

Es ist Donnerstag, der 24.02.2022

Je nachdem, wo Du in der Ukraine wohnst, dauert es nur Sekunden, Stunden oder Tage bis Du die ersten Bomben hörst, schwarzen Rauch und brennende Gebäude siehst.

Am Himmel fliegen Kampfbomber. Du hast Angst und spürst Wut, Trauer und Verzweiflung um Dich herum. Plötzlich wird es hektisch, Deine Mama schnappt Dich und Deine Geschwister sowie wenige Habseligkeiten und macht sich auf einen langen Weg, weg von den Bomben. Von Deinem Papa habt ihr euch schon vor einiger Zeit verabschiedet.

Plötzlich bist Du in Deutschland. Du hast wieder einen sicheren Platz zum Schlafen, bekommst Essen und sogar ein Arzt ist vor Ort. Allerdings verstehst Du nicht viel von dem, was um Dich herum gesagt wird, vieles kannst Du Dir nur durch die Gestik der Menschen erschließen. 

Zum Glück gibt es an Deiner Schule eine ebenfalls aus der Ukraine geflüchtete Kunstlehrerin, die Dir hilft, Deine Gedanken und Gefühle mit Farben zu Papier zu bringen. Wenn Du magst, kannst Du sogar darüber sprechen. Nicht mit Mama, die dann traurig wird. Du musst nicht sprechen, wenn Du nicht möchtest.

Diese Schule gibt es wirklich, diese Kunstlehrerin gibt es wirklich und diese Bilder – auch die gibt es wirklich.

Wanderausstellung

Die Ausstellung „Cry of Hearts: Bilder von aus der Ukraine geflüchteten Kindern“ zeigt Malereien, die an der Leibnizschule Hannover entstanden sind. Unter der Leitung von Kunstlehrerin Tetiana Dmytrenko brachten ukrainischstämmige Kinder im Alter von elf bis 17 Jahren ihre persönlichen Erfahrungen mit Krieg in ihrem Heimatland und der Flucht nach Deutschland künstlerisch zum Ausdruck.
Auch Kunstlehrerin Tetiana Dmytrenko ist aus der Ukraine geflüchtet. Damit ist sie sowohl als anleitende Lehrerein als auch als Gesprächspartnerin ein wichtiges Gegenüber für die Kinder gewesen. Als Malort diente der Gruppe ein heller Raum der Matthäus-Kirchengemeinde (Hannover, List).

Bis 30. November 2023 wird die Ausstellung „Cry of Hearts: Bilder von aus der Ukraine geflüchteten Kindern“ in der Galerie EINS bei uns in der VHS gezeigt..

Das Kunstprojekt und die Wanderausstellung werden von ehrenamtlich engagierten Eltern der Leibnizschule Hannover unterstützt. Kontakt: cry-of-hearts@gmx.de